Wie entsteht eine Parodontalerkrankung/Parodontitis?
Zahnfleischbluten ist oft das erste Anzeichen für eine Parodontalerkrankung. Das Zahnfleisch wird dunkelrot (statt blassrosa, wenn es gesund ist).
Nahrungspartikel, die sich in den Zahnfleischtaschen ansammeln, bilden zusammen mit Mundbakterien Zahnbelag, der sich schließlich in harten Zahnstein verwandelt. Dies kann bereits zu ersten Entzündungen des Zahnfleisches (Gingivitis) führen. Wenn nicht rechtzeitig behandelt wird, wird die „Tasche“ zwischen Zahn und Zahnfleisch immer tiefer. Ab einer Tiefe von 3,5 mm spricht man von einer Parodontalerkrankung. Aber das ist nur der Anfang. Bleibt er unbehandelt, bildet sich der Zahnstein immer tiefer am Zahnrand, was zu einem Verlust des Kieferknochens und des Zahnfleisches führt. Die Zähne beginnen sich zu lockern. Im Frontzahnbereich entstehen zwischen den Zähnen so genannte „schwarze Dreiecke“, weil der Zahnhals nicht mehr vom Zahnfleisch bedeckt ist. W. Unbehandelt bedeutet dies in fast allen Fällen den Verlust von Zähnen. Doch lange vor dem Zahnverlust treten unangenehme Begleiterscheinungen auf, wie kälte- und/oder wärmeempfindliche Zahnhälse oder die Unfähigkeit, härtere Lebensmittel (Äpfel, Nüsse, hartes Brot, Fleisch, Rohkost) zu kauen, weil die Zähne locker sind.
Wie erhöht man am besten die Chancen, alle Zähne bis ins hohe Alter zu behalten? Durch gute Mundhygiene zu Hause und regelmäßige professionelle Zahnreinigungen.
Wie wird eine Parodontalerkrankung oder Parodontitis behandelt?
Eine oberflächliche Gingivitis kann durch gezielte Mundhygienemaßnahmen behandelt werden, wie z. B. zweimal tägliches richtiges Zähneputzen (vorzugsweise mit der „modifizierten Low-Technik“), tägliche Verwendung von Zahnseide (und eventuell auch Interdentalbürsten und/oder einer Munddusche) und regelmäßige, professionelle Anwendung. Zahnreinigungen (mindestens zweimal pro Jahr, bei Parodontalerkrankungen bis zu viermal pro Jahr). Es ist wichtig, Plaque auf jeden Fall zu entfernen, da sie sich sonst in harten Stein (Zahnstein) verwandelt, der Bakterien einen optimalen Lebensraum bietet. Gegebenenfalls sollten auch alte Füllungen und Prothesen ersetzt werden, wenn sie undicht sind und Bakterien gute Vermehrungsmöglichkeiten bieten.
Manchmal ist die Entzündung des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparates so weit fortgeschritten, dass eine professionelle Zahnreinigung nicht mehr ausreicht, um sie zu beseitigen. In diesem Fall ist es notwendig, die Zahnfleischtaschen zu reinigen. Es kann nur mit Handinstrumenten oder speziellen Geräten (wie dem Vector®) aus den Tiefen der entstandenen Zahnfleischtaschen entfernt werden.
Mit dem in unserer Praxis eingesetzten Gerät „Vector Pro® “ (von Dürr Dental) können wir Parodontalerkrankungen schonend behandeln: Reinigung und Glättung der Zahnwurzeloberflächen, Entfernung von entzündetem Gewebe aus den Zahnfleischtaschen sowie Abtötung von Bakterien durch Ultraschall, ohne das Zahnfleisch und die Zahnfleischtaschen zu beschädigen. Im Gegensatz zu anderen Ultraschallgeräten, wie z.B. herkömmlichen Zahnsteinentfernungsgeräten, rotiert der Vector® nicht seitlich, sondern vertikal. Dabei wird Energie auf eine Reinigungsflüssigkeit übertragen, die die Wurzeloberfläche schonend reinigt, ohne den Zahn mechanisch anzugreifen. Dieses Verfahren ist für den Patienten wesentlich angenehmer als die traditionelle Reinigung mit Handinstrumenten. Außerdem wird eine Überempfindlichkeit der Zahnwurzel verhindert, die durch regelmäßige Zahnsteinentfernung entstehen kann.
Bei der Behandlung von Parodontalerkrankungen werden die Zahnfleischtaschen mit einem speziellen Gerät (Vector pro von Dürr) gereinigt und von Bakterien und Konkrementen befreit.
In der Vergangenheit wurde bei der Behandlung fortgeschrittener Parodontalerkrankungen das Zahnfleisch zur Reinigung geöffnet. Solche invasiven Maßnahmen sind in unserer Praxis nicht notwendig. Fortgeschrittene Fälle von Parodontalerkrankungen behandeln wir durch eine Kombination von zwei Behandlungsmaßnahmen:
Verwendung unseres Vector®-Geräts
Verwendung eines bakteriologischen Tests zur Bestimmung der vorhandenen Keime.
Wir können dann das entsprechende Antibiotikum verabreichen.
Risiken von
unbehandelte Parodontalerkrankungen/Parodontitis, die nicht rechtzeitig erkannt werden
Zahnfleischentzündungen, Zahnfleischbluten und Zahnfleischrückgang (die Folgen der Parodontitis) sind neben Karies die am weitesten verbreiteten Mundkrankheiten, von denen weltweit Millionen von Menschen betroffen sind. Bleibt die Krankheit unbehandelt, führt sie fast immer zu Zahnverlust. Es gehen vier- bis fünfmal mehr Zähne durch Parodontalerkrankungen verloren als durch Karies.
Wissenschaftliche Studien zeigen auch einen klaren Zusammenhang zwischen Parodontalerkrankungen und dem Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall. Auch das Risiko von Fehl- und Frühgeburten kann sich deutlich erhöhen. Bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem kann eine Parodontalerkrankung auch eine Lungenentzündung oder andere Atemwegserkrankungen begünstigen.
Zahnfleisch und Herz: Therapie gegen Mundbakterien schützt auch Arterien (Artikel vom 5. November 2013, Süddeutsche Zeitung)
Wenn Bakterien in das Zahnfleisch, die Zähne und den Kiefer eindringen, können sie auch das Herz beeinträchtigen. Amerikanische Ärzte haben zum ersten Mal einen direkten Zusammenhang zwischen dem Fortschreiten der Parodontitis und der Arteriosklerose nachgewiesen. Wurde die Zahnerkrankung erfolgreich behandelt, verlangsamte sich innerhalb von drei Jahren auch die Verhärtung der Arterien, schreiben die Forscher in der Zeitschrift Jama. Es ist daher wichtig, parodontale Infektionen frühzeitig zu behandeln, damit sich die Entzündung nicht im ganzen Körper ausbreitet.
Die Studie umfasste 420 Männer und Frauen mit einem Durchschnittsalter von 68 Jahren, die wegen Parodontitis behandelt wurden. Über einen Zeitraum von drei Jahren entnahmen die Forscher insgesamt 5.008 Proben aus den Zahnfleischtaschen. Sie analysierten sie mit Hilfe von DNA-Tests, um das Vorhandensein von elf Bakterientypen zu bestimmen, die an der Entstehung von Zahnerkrankungen beteiligt sind. Ultraschallmessungen an beiden Halsschlagadern jedes Probanden gaben Aufschluss über Veränderungen der Wanddicke dieser Blutgefäße und damit über das Ausmaß der Atherosklerose. Wenn sich die Krankheitssymptome im Mund während des Studienzeitraums verbesserten, verengten sich auch die Karotisarterien weniger.
Der Unterschied in der Wandverdickung zwischen Patienten mit gutem und schlechtem Erfolg bei der Behandlung ihrer Parodontitis lag bei bis zu 0,1 Millimetern. Das klingt wenig, aber andere Studien haben gezeigt, dass eine so starke Verkalkung der Blutgefäße das Risiko eines Herzinfarkts um das 2,3-fache erhöht.
Vorsicht ist besser als Nachsicht!
Durch richtige und konsequente Mundhygiene und regelmäßige professionelle Zahnreinigung können die Entstehung von Zahnfleischentzündungen, Zahnfleischbluten und -rückgang sowie Zahnverlust verhindert werden.
Nehmen Sie Ihre Gesundheit selbst in die Hand. Um nicht nur Ihre Zähne und Ihr Zahnfleisch gesund zu halten, sondern auch Ihr allgemeines Wohlbefinden zu steigern, empfehlen wir die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln.
zusätzlich zu einer gesunden Ernährung. Im Gesundheitsmagazin Suplemento finden Sie viele Gesundheitstipps und Informationen über orthomolekulare Substanzen.